Tilmann Uhl   Peter HDC Riedel

Mojoism wurde 2014 aus dem Wunsch heraus ins Leben gerufen, in einer Kleinstbesetzung einen ureigenen in Jazz, Blues und Gospel verwurzelten Sound zu entwickeln, welcher die Musik der großen Souljazz-Klaviertrios der 60er Jahre reflektiert.

 

Gründungsmitglieder der Band waren Tilmann Uhl (Klavier) und Linus Bahr (Schlagzeug).

 

Alleinstellungsmerkmal  der Band ist die Klavier-Schlagzeug-Duo-Besetzung, welche unter anderem für den unverwechselbaren Sound von Mojoism verantwortlich ist. Möglich wird dies durch einen an der Klassik und der New Orleans Tradition angelehnten Klaviersatz, welcher die komplette Bandbreite der Tastatur nutzt und daher den Verzicht auf einen Bass möglich und auch notwendig macht.

 

Auf der 2015 eingespielte Debut CD „Mojoism“ zeichnet sich die erfolgreiche Umsetzung des Duo-Ansatzes schon ab.

Der zur Jahreswende 2017/18 erscheinende Nachfolger „Having the Wind Behind“ überzeugt schließlich durch eine ausgereifte Stimmführung.

 

Auf Initiative von Linus Bahr erweiterte sich Mojoism 2016 durch den Einstieg von Thomas C. Tito (Bass) zum klassischen Klaviertrio und trat in dieser Besetzung u. a. auf dem russischen Jazzfestival „Jazz Grom“ in Wladimir auf.

 

Anfang 2017 trennte sich Tilmann Uhl von Linus Bahr und Thomas C. Tito.

 

Mit dem Einstieg von Peter Riedel (Schlagzeug) kehrte Mojoism wieder zur originalen Duo-Besetzung zurück.

Auch stilistisch gab es eine Verschiebung: Die Musik orientiert sich jetzt noch mehr an den „Roots“, zeigt  Secondline-Grooves, Deltablues-Elemente, Funky-New Orleans-Pianoplay und wartet gelegentlich mit karibischer Schlagseite auf.

Eine Emanzipation von den Vorbildern Les McCann, Bobby Timmons u. a. findet  statt. Mojoism findet seinen eigenen Sound, lässt es sich aber nicht nehmen, gelegentlich prägende Musiker durch eine Hommage zu ehren.

 

Die Musik von Mojoism lässt dem Drumming ausgiebig solistischen Freiraum in Form von Vamp und Kickchorus.

Der Drumsound ist durch ausgiebigen Beseneinsatz und percussives Spiel gekennzeichnet, Salsa- und New-Orleans-Secondline-Einflüsse sind erkennbar. Das Klavierspiel distanziert sich bewusst vom Spielen schneller Skalen und stellt dafür cooles Bluesriffing und mehrstimmiges Spiel in den Vordergrund. Die Soli zeichnen sich durch einen rhythmisch organischen und sanglichen  Charakter aus.

 

Peter Gruner schrieb in „Bongartz – Freitag ist Musiktag“ über das Mojoism Debut:

„Der Erlanger Pianist Tilmann Uhl war die meiste Zeit seines Musiker-Daseins Schlagzeuger und Perkussionist.

Jetzt spielt der Erlanger Rhythmus-Meister also Klavier – und das so manierlich, dass er seine Beziehungen (er trommelte zuletzt bei einer Kapelle namens Point & Die Spielverderber) gar nicht bräuchte, um den Weg in unser wöchentliches Empfehlungsschreiben zu finden. Zusammen mit dem jungen Schlagzeuger Linus Bahr erkundet Uhl ein weites Terrain zwischen Souljazz und der guten alten New-Orleans-Piano-Schule. Seine Vorbilder wie James Booker, Ramsey Lewis oder Horace Silver haben hörbare Spuren im Spiel des spät zu seinem Instrument Berufenen hinterlassen und schlagen sich auch im Repertoire des Duos nieder:

Eine groovige Version des Motownklassikers ‚Dancing in the streets‘, Ramsey Lewis Souljazz-Klassiker ‚The In-Crowd‘, Miles Davis ‚All Blues‘, Charles Browns ‚Black Night‘ und andere Klassiker plus drei äußerst griffige Eigenkompositionen – eine stimmige, geschmackvolle Auswahl.

Tilmann Uhl spielt das Klavier – für einen Drummer wenig überraschend – äußerst funky mit rhythmischer Verve und durchweg bluesigem Unterton.

Linus Bahr trommelt mit nobler Zurückhaltung eher unterstützend als fordernd – was dem lässigen Flair des Albums nur dienlich ist.“

TILMANN UHL Klavier

wurde in Erlangen geboren.

Seine Großmutter spielte Orgel und Klavier, seine Mutter verdiente, bevor sie als Lehrerin zu arbeiten begann, ihr Geld als Bratscherin und Musikredakteurin am RIAS Rundfunk in Berlin.

Mit 14 Jahren begann er mit dem Schlagzeugspiel.

Sein erster Lehrer war Johann Spreng, ein Drummer der alten New Orleans-Schule.

Johann Sprengs Touch, Feel und Sound am Instrument, haben Tilmann Uhl bis heute nachhaltig geprägt.

Es folgte eine Ausbildung im klassischen Schlagwerk und später auch im Klavier am Erlanger Musikinstitut bei Willy Melzer (Schlagzeug) und Frau Boffo-Frey(Klavier).

In dieser Zeit fanden die ersten öffentlichen Auftritte mit verschiedenen Rockbands und einer Big Band statt.

 

Mit 19 Jahren begann er ein Musikstudium mit Hauptfach Schlagzeug am Hermann-Zillcher-Konservatorium in Würzburg.

Seine Lehrer waren Bernd Kremling (sinfonisches Schlagwerk) und Michael Schlüter (Klavier).

Während seines Studiums spielte er im Sinfonieorchester und dem Percussionensemble des Konservatoriums, sowie in der von ihm mitbegründeten Latin-Funkband „Jadoo“.

 

Nach seinem Examen studierte er für ein Jahr im Art Center of National Culture in Accra/Ghana afrikanisches Trommelspiel.

 

Zurück in Deutschland arbeitete er vorwiegend als Percussionist in zahlreichen musikalischen Formationen, von denen „Hot Cargo“, „Afro Busasi“und die Salsaband „Los Hechiceros“ die bekanntesten waren.

 

Mit Mitgliedern des Erlanger Musikinstitutes nahm er Bela Bartoks Sonate für zwei Klaviere und Schlagzeug auf CD auf.

 

Es kam zu einer Zusammenarbeit  und Auftritten mit dem westafrikanischen Meistertrommler Famoudou Konate, welche er für sich als großen persönlichen Erfolg wertet.

 

Mit dem genialen Keyboarder und Synthiesizerspieler Volker Kießling verband ihn eine jahrelange fruchtbare musikalisch Zusammenarbeit.

Volker Kießling und der Percussionist und Gitarrist Carsten Tiedemann, der Gründer und Kopf des international besetzten Worldmusic  Ensembles „Mo Boma“ inspirierten ihn, sich dem Synthesizerspiel zuzuwenden.

 

1994 nahm er sein erstes Soloalbum „Icarus“ auf, auf welchem er, außer dem Trompetenspiel des Gastmusikers Marc de Vin, alle Instrumente selber spielte.

 

Ausichtsreiche Verhandlungen mit dem internationalem Label Vera Bra Records zur Veröffentlichung des Albums scheiterten leider, das Album erschien aber 2002 via Haschmich Records und ist heute vergriffen.

 

Das Spiel von Keyboards und melodischer Percussion rückte von nun an mehr in den Mittelpunkt seiner musikalischen Tätigkeit.

Als Keyboarder wirkte er in den Reggea Bands „Sanity Grooving“ und „Crystal Axe“ mit, er realisierte ein Soloprogramm für Marimbaphon, mit dem er u.a. in den Konzertreihen des Erlanger Musikinstitutes und des Iwalewa Hauses der Universität Bayreuth vertreten war und lernte bei Christian Kathrein indische Ragas auf dem Santur (indisches Hackbrett) zu spielen.

 

Zwischenzeitlich spielte er als Drummer im „Stefan Grasse Trio“ und bei „Point & Die Spielverderber“.

Mit beiden Gruppe kam es zu CD Aufnahmen.

 

Schließlich wandte er sich aber ausschließlich dem akustischem Klavier zu.

 

2012 realisierte er sein zweites Soloalbum „Contemplation“, auf welchem er ausschließlich Klavier spielt, als Eigenveröffentlichung.

 

2014 folgte die Gründung von „Mojoism“.

PETER HDC RIEDEL SCHLAGZEUG

wurde in Nürnberg geboren.

Im Elternhaus spielte Musik eine wichtige Rolle, sein Vater war der Nürnberger Jazz Posaunist Dieter Riedel.

Inspiriert durch  Oliver Urtel begann er mit dem Schlagzeugspiel, zunächst unter dessen Anleitung.

Es folgte eine grundlegende Ausbildung am Instrument bei Wolfram Heinlein.

 

Schon frühzeitig trat er öffentlich auf, u. a.mit dem Nürnberger Jugendorchester, der Rockband „Radio Aktiv“, dem Percussionensemble der Peter Vischer Realschule und dem eigenen Jazz Quartett „Tri-Top“.

Erfahrungen im Big Band Spiel macht er unter der Leitung von Heinrich Eberhard und Helmut Schmid.

Im Rahmen der Jazzworkshops in Burghausen und Erlangen lernte er den Jazz Drummer, Rhythmiker und Methodiker Rudi Roth kennen, welchen er als einen wichtigen Einfluss auf sein Spiel ansieht.

 

Es folgte ein Musikstudium mit Hauptfach Schlagzeug am Meistersinger-Konservatorium der Stadt Nürnberg.

Seine Lehrer waren dort Hermann Schwander (sinfonisches Schlagwerk),

Bill Molenhof (Jazz Vibra- und Marimbaphon), Barbara Appel (Klavier) und Frank Möbus (Jazz Theorie).

 

Er wirkte im dortigen Percussionensemble unter der Leitung von Hermann Schwander, dem Sinfonie Orchester unter der Leitung von Ulf Klausenitzer/ W. Andreas Albert und in der Big Band unter der Leitung von Silvan Coopmann mit.

 

Er war an der Musik zu dem Theaterstück „Das Leben, ein Traum“ und an dem Opernprojekt „Kreise“ beteiligt.

 

In der Studienzeit kam es außerdem zur Gründung von eigenen Projekten, wie dem Percussion-Trio „Undo“ ( mit Peter Heider und Werner Treiber), der Rockbands „Rough and Ready“ und „Backfire“, sowie dem Fusion Quartett „Pool“ (mit Peter Pelzner).

Er stieg in der Funkband „Pina Colada“ (mit Peter Heider am Schlagzeug) als Percussionist ein, spielte in der Jazz-Combo „Monkey Suit“, und war Mitglied im afro-kubanischen Percussionensemble „Cascara“(mit Rainer Berneth und Jens Kerkov).

 

Nach dem Studium rückte er die afro- kubanische Musik in das Zentrum seiner musikalischen Tätigkeit und war Mitglied in der Salsaband „Rico Son“ und der Latin Jazz Band „Mojito“.

Seine Arbeit mit „Cascara“ setzte er fort, wirkte in der Jazzband „All Blues“mit und bewies mit der „Offiziellen Polkakapelle“ seinen Sinn für musikalischen Humor.

 

Er war Gründungsmitglied und langjähriger Musiker in der aüßerst erfolgreichen Salsaband „Los Dos Y Companeros“, mit der er insgesammt sechs CDs aufnahm.

Es kam mit dieser Band zu einer Zusammenarbeit mit kubanischen Musikern aus dem Buena Vista Social Club Umfeld.

 

Weiter Formationen in denen er mitwirkte, waren die Salsaband „Los Blanquitos“, die Worldmusikgruppe „Grandessa“, die Klezmer Band „Little Shop Of Horas“, mit der er eine CD aufnahm, die Latin Jazz Band „Brasserie“ und die Gala Big Band „Max Barnabas und das Revue Orchester“.

 

Er nahm zwei CDs mit „Little Shop of Horas“ auf und wirkte als freischaffender Musiker bei vielen weiteren CD Produktionen mit.

 

Aktuell spielt er außer bei MOJOISM in der Rockband „Beat In The Basement“.

 

Peter Riedel entwickelte mit „Ti-Ming“ ein eigenes innovatives und ganzheitliches Rhythmik Lernprogramm, nach welchem er in Nürnberg unterrichtet.

Dazu gibt es ein Buch in zwei Bänden, das sich mit der Arbeit auf drei Ausdrucksebenen beschäftigt.

 

Peter Riedel praktiziert seit drei Jahrzehnten Aikido und unterrichtet diese Kunst in Nürnberg.